Letzte Einweisung vor dem Start
Hildesheim, 08.09.13 – Schon zum 6 Mal hoben blinde und mehrfachbehinderte junge Menschen aus dem Landesbildungszentrum für Blinde Hannover (LBZB) in Segelflugzeugen ab. Geplant und durchgeführt wurde diese Activity wie in den Vorjahren durch den Aero-Clubs Hannover-Hildesheim e. V. (ACHH) und den Lions Club Hannover-Tiergarten.
Zunächst trafen sich die Teilnehmer bei wolkenverhangenem Himmel und Nieselregen. Daher erfolgte die Begrüßung nicht wie geplant auf dem Flugfeld, sondern im Aufenthaltsraum des Flugclubs. „Bei Regen können wir nicht starten“, sagte Werner Rüdiger Stehr (Vorstandsmitglied des ACHH), also hieß es jetzt erst mal „Abwarten“. Was der fröhlichen Stimmung aber keinen Abbruch tat.
Begrüßung beim Aero-Club Hildesheim
Mit Kaffee und Kuchen wurde die Wartezeit verkürzt und unentwegt gingen die Blicke aus dem Fenster, ob sich nicht dennoch eine helle Stelle am Himmel ausfindig machen ließe.
Die Bespannung der Tragfläche kann erfühlt werden
Eine Führung durch die Werkstatt und den Hangar mit ausführlicher Erklärung der Geschichte des Fluges und der im Verein vorhandenen Flugzeuge inklusive „Ertasten“ der Bespannung der Tragflächen rundeten die „Vorphase“ des Flugtages ab und endlich war es soweit: der Regen ließ nach und die Gruppe konnte zum Startplatz wandern.
Anlegen des Fallschirms
Große Freude nach dem Flug
Von dort wurden dann über den gesamten Tag 24 Starts durchgeführt, jeder Flug war ein Erlebnis und wurde von vielen Fluggästen mit der Frage „wann darf ich nochmal fliegen?“ kommentiert.
Unterstützung vom Leo Club Ernst-August
Unterstützt wurde diese Activity von Leos des Leo Clubs Ernst-August.
Alexander Riese und Marie Helms haben einen Erlebnisbericht über den Flugtag geschrieben, der hier mit freundlicher Genehmigung zitiert werden darf (Quelle: Webseite des LBZB):
Mein Tag beim Segelfliegen
Es war ein sehr schöner Tag. Peter, der als Arzt auf Mamas Station arbeitet, kam auch mit.
Erst versammelten wir uns im Klubraum und warteten bis alle da waren. Dann hat der Präsident uns begrüßt. Danach gab es Kaffee und Kuchen.
Dann gingen wir in die Werkstatt der Segelflieger. Ein Mitarbeiter hat uns viel über das Segelfliegen erzählt. Danach gingen wir in den Unterstand, wo die Flugzeuge stehen und wo die Batterien der Segelflugzeuge aufgeladen werden.
Danach mussten wir alle zusammenbleiben, weil wir dann zu einer Rasenfläche gingen, an der die Segelflugzeuge starten und landen.
Dort war noch ein Anhänger, in dem die Mitarbeiter mit dem Windenfahrzeug und dem Tower telefonierten. Das Segelflugzeug wurde mit einem langen Seil in die Luft befördert.
Ich wollte nicht mit fliegen.
Alexander Riese
(Schüler der Klasse H3 der Förderschule Förderschwerpunkt Sehen (Blinde) und Geistige Entwicklung)
Mein erster Flug
Wir sind am 08.09.2013 nach Hildesheim zum Flugplatz gefahren. Ich durfte 2 Mal mit einem Segelflugzeug mitfliegen. Der Start beim ersten Flug war total cool. Das Segelflugzeug wurde mit einer Seilwinde von einem Motorflugzeug hochgezogen.
Nach dem Start wurde das Seil zum Segelflugzeug abgetrennt und das Segelflugzeug flog alleine weiter. Das Motorflugzeug flog zurück zum Flugplatz. Das war mein allererster Flug. Es war super. Beim zweiten Flug, als ich oben war, sackte das Flugzeug in ein Luftloch und ich dachte, dass es abstürzen würde. Aber der Pilot meinte nur: „Keine Panik, Marie!“, denn er bemerkte, dass ich etwas blass um die Nase wurde. Die Landung war dann etwas holperig und laut. Der Fluglehrer und Pilot hieß Werner.
Das Segelflugzeug hatte eine Kuppel mit 2 Sitzen und war weiß und hatte einen Reifen. Beim Stehen kippte es nach rechts und nach links wegen des Gleichgewichts.
Hoffentlich kann ich nächstes Jahr wieder mitfliegen. Es war ein toller Tag!
Marie Helms
Ferner ist ein Artikel in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung erschienen.
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